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Thema: "billig,billiger,am billigsten"


Liebevoll bösartig N.
04.10.2010 5:28
reg. Mitglied
Sklaverei ist im direkten Vergleich noch eine echte Erholung. Man muss 24h am Tag für die Firma abrufbereit sein, auch im Urlaub. Schichtwechsel von Früh- auf Nachtschicht am selben Tag.
Die Arbeitsverträge enthalten sehr interessante, wenn auch rein rechtlich unwirksame, Klauseln zum Thema "Krankheitsfall". Da soll man sich dann verpflichten einen von der Firma vorgeschriebenen Arzt aufzusuchen, der dann auch von seiner Schweigepflicht entbunden werden soll.


warst du etwa bei kelly-services? sprich auch gallin und tchibo

Nun J.
04.10.2010 8:47
Gast
also ich denke das eine leiharbeitsteuer die kosten nur noch mehr erhöhren würde, faktto würde sie dem arbeitnehmer nichts nutzen.

ansonsten stimme ich dir in allen punkten zu.

Griffin Sclow
04.10.2010 11:05
Spion Team
warst du etwa bei kelly-services?

Wenn ja, muss man dort nicht zu einem vorgeschriebenen Arzt, welcher auch noch von der Schweigepflicht entbunden werden soll. Zumindest ist das bei mir nicht der Fall und ich arbeite über Kelly. Und ich persönlich finde Kelly sehr gut, abgesehen von einigen unfähigen Mitarbeitern dort.^^
Ich musste einmal zu einem persönlichen Gespräch aufgrund der Krankenquote. Da kam dann so´n Blödsinn wie "gefällt es Ihnen nicht?" blabla.... "Nee, ich lag einfach nur einmal flach und einmal gab es einen kleinen Unfall!" Da musste ich mich dann leider wirklich krank schreiben lassen.
Aber man bekommt sehr gute Zuschläge und die Bezahlung ist im Gegensatz zu anderen Firmen okay.
Meine Meinung....

Nun J.
04.10.2010 11:09
Gast
lach @ griffin.. da wird ja quasi schon vorrausgesetzt das man nur einen krankenschein holt weil man keine lust hat...

Griffin Sclow
04.10.2010 11:14
Spion Team
Nein, das denke ich nicht! Aber da war es leider so, dass ich echt 2 Wochen flach lag und dann noch ne Woche wegen Rücken aufgrund eines kleinen Unfalls. Und drei Wochen ist schon ne ganze Menge leider.... dennoch geht es die ja nichts an, warum und wieso und weshalb. Ich hab´s der Tante dann erklärt, hab aber auch gesagt, dass ich auf so´n Psycho-Gespräch keinen Bock habe, hab mein Kaiser Wilhelm abgegeben und gut war. Das war aber auch das einzige Mal, dass ich so was dort erlebt habe. Die wollte sich vielleicht auch nur bissel aufspielen.^^

Nun J.
04.10.2010 11:15
Gast
naja, egal wie auch immer, schon die frage zu stellen. anstatt sie erstmal fragen was du hattest...

wer weis was der dame quer saß

Nordic M.
04.10.2010 13:05
Gast
Mir ist aufgefallen, das hier ganz schön Frust auf Leiharbeit(er) herrscht.
Was soll dieses rumgehacke darauf?
Schon mal überlegt, was Leiharbeiter mitunter für arbeiten machen dürfen?

Ich persönlich denke mal, das nicht nur die Zeitarbeitfirmen allein für den stetigen Lohnabfall verantwortlich sind. Da wäre zum Beispiel noch die Verlagerung der Produktion ins (billigere) Ausland durch deutsche Firmen. Nennt sich dann Outsourcing oder so.

Ich arbeite selbst seit Jahren in der Zeitarbeit und weiß wovon ich spreche.

Sucht die Schuld doch mal bei unserer Obrigkeit! Minijobs, Geringfügige Beschäftigung........das sollte euch zu denken geben. Meine Meinung: Weg damit, abschaffen! Dann müßten Arbeitnehmer nähmlich wieder zu vernünftigen Konditionen einstellen.

So, und nun werft mit Steinen nach mir.................

Nicklass
04.10.2010 13:20
Gast
*steinwirft*

es gibt solche und solche.....ABER ich hatte in der vergangenheit sehr sehr viel mit leih- u. zeitarbeitern zu tun und da ist dermaßen viel schrott dabei, dass man gar nicht mehr zahlen kann weil er/sie/es gar nicht verdient.

gerade im handwerksbereich. von 10 leuten haben zwei nen führerschein und weniger als die hälfte 10 klassen und ne abgeschlossene berufsausbildung.

Aspergo a.
04.10.2010 14:14
Gast
Zeitarbeit ist ganz sicher eine ganz tolle Idee und von daher hakt hier niemand grundsätzlich darauf rum.Die Zeitarbeit emöglicht es kurzfristig Arbeiter zur verfügung zu stellen um einen Betrieb eine kurzfristige Unterstützung zu bieten.Sei es durch Gründe wie Arbeitsausfall oder kurzfristiger Mangel an Arbeitskräften die für die Auftragserfüllung notwendig sind.

Wenn dann allerdings noch Gründe wie beispielsweise Kostenersparung dazu kommen weil es ja bei weiten billiger ist sich mal über längere Zeit Zeitarbeiter zu bestellen dann handelt es sich grundsätzlich um den Missbrauch einer solchen Hilfestellung.Ich halte es für möglich das die Planung in den Betrieben solche Gründe wie kostenersparnisse zu nutzen machen.Beispiele gibt es wohl genug dafür.

Und genau darum geht es ja.Solange die Regeln nicht exestieren an die sich jeder halten muss ,(beispiel solche Punkte die AstinaBG vorgeschlagen hat) solange sind Zeitarbeitsfirme eine form der Ausbeutung.
Wirklich absolut gute Vorschläge AstinaBG

"1. Eine Leiharbeitersteuer wäre doch etwas. Unternehmen müssen an den Staat eine Steuer entrichten, wenn sie Leiharbeiter beschäftigen. Diese muss pro Leiharbeiter dem doppelten entsprechen, was eine festangestellte Arbeitskraft als Bruttolohn bekommt.

2. Leiharbeiter müssen nach 1 Monat durch den Entleiher übernommen werden. Dies stünde dann auch im Einklang mit dem Grundgedanken der Zeitarbeit (kurzfristigen kurzzeitigen Personalmehrbedarf abzudenken).

3. Ein flächendeckender Mindestlohn, der auf einem realistischen und menschwürdigen Niveau liegt. Dieser muss auch von ausländischen Unternehmen an ihre Arbeitnehmer gezahlt werden, wenn diese in Deutschland tätig sind

4. Ausschluss von Unternehmen und deren Tochterunternehmen, die mehr als 1%Leiharbeiter beschäftigen, von öffentlichen Aufträgen

5. Streichung von Subventionen und Steuervergünstigungen bei Unternehmen und deren Tochterunternehmen, die mehr als 1% Leiharbeiter beschäftigen"

Skip !.
04.10.2010 15:27
Gast
@wotan - Du kommst echt aus der Praxis

X aver y.
04.10.2010 15:38
Gast
klingt doch nicht schlecht skip was gefällt dir nicht?

fehlt noch ein punkt:

leiharbeiter müssen genauso viel verdienen wie die festangestellten, welche die gleiche arbeit machen. (damit werden sie teuerer als die festen und das unternehmen überlegt sich, ob es wirklich ne arbeitsspitze ist oder doch vielleicht was längerfristiges) betriebsbedingt kündigen geht ja auch immer ... wozu also leiharbeit außer für lohndumping?

dann erübrigen sich wahrscheinlich schnell die anderen punkte bis auf 3. ... gibt dann nämlich auch plötzlich mehr lohnsteuer, wenn die menschen was verdienen.

und punkt 2 sollte man erweitern ... gibt sachen, wo man sich einarbeiten muß ... deshalb eher 6 monate ... entspricht dann der probezeit und wäre schon ok soweit.

Martin F.
04.10.2010 16:35
Gast
ich meine mal gehört zu haben, dass in frankreich leiharbeiter sogar 10% höheren lohn bekommen müssen, als die festangestellten, damit leiharbeit wikrlich die ausnahme bleib.
um engpässe bei der belegschaft zu überbrücken...
(muss das aber noch mal nachgooglen, wenn ich dazu lust habe...)
leider muss ich auch sagen, es waren die sozialdemokraten, die in der leiharbeit ziemlich viel rumgefuscht haben, unter dem damaligen arbeits/wirtschafts superminister clementine, der ja neuerdings bei der FDP zu gast ist... (naja, wen wundert das schon ernsthaft?
jedenfalls von der tigerente ist da sicher nicht zu erwarten, dass die da wieder etwas zum besseren veränder, weil sonst die armen zeitarbeite plötzlich arbeitslos werden) und die arbeit dann überhaupt niemand mehr macht wers glaubt...

aber ab 2013, wenn es die mehrheiten im bundestag wieder geben sollte, muss schleunigst wieder etwas gegen lohndamping bei der zeitarbeit getan werden!

Liebevoll bösartig N.
04.10.2010 17:49
reg. Mitglied
das klingt doch schon mal interessant ...

über eine leihbude arbeiten und für wesentlich weniger geld den gleichen job machen müssen wie die festangestellten das ist schxxxxx
und wenn dann noch so sachen dazukommen wie die geschichte mit dem kurzen schichtwechsel, der rumzickerei wenn jemand mal ein freies wochenende möchte a la "...wir bestimmen wann sie hier arbeiten und wenn ihnen das nicht passt können sie ja gehen - draussen stehen genug die ihren job wollen ..." zitat eines personalverleihfuzzis der vorzugsweise für tchibo arbeitet
da überlegt man schon welches jahr wir schreiben....

Davi d.
04.10.2010 18:32
Gast
1. Eine Leiharbeitersteuer wäre doch etwas. Unternehmen müssen an den Staat eine Steuer entrichten, wenn sie Leiharbeiter beschäftigen.

Wozu dem Staat noch mehr Geld in den Rachen werfen?
Was hat der Arbeitnehmer davon?


ich meine mal gehört zu haben, dass in frankreich leiharbeiter sogar 10% höheren lohn bekommen müssen, als die festangestellten, damit leiharbeit wikrlich die ausnahme bleib.


Hab ich auch schon gelesen. Das ist das bessere Modell und es soll sogar funktionieren. Sicherlich würden so einige Bonzen das jetzige Modell als Alternativlos ansehen.

Davi d.
04.10.2010 18:41
Gast
Kann man eigentlich irgendwie beim ersten kontakt etc mit einer Leihfirma erkennen, dass das Abzocker sind und einen scheiße behandeln?
sprich unmögliche Schichtwechsel, lohnkürzungen, undurchsichtige Lohnabrechnungen etc

Sicherlich wollen einen alle abzocken, aber ich höre auch von vielen, die Leiharbeit annehmen, dass sich nach kurzer Zeit alles unmenschlicher wird.

Liebevoll bösartig N.
04.10.2010 19:45
reg. Mitglied
eventuell hat sich das schon mal jemand gefragt und es gibt -ähnlich den hotel und urlaubsanbieterbewertungsseiten- eine website....

Armine
04.10.2010 20:07
Gast
http://www.igmetall-zoom.de/F...viewtopic.php?t=254

Es ist jetzt eventuell quälend, sich da durchzuarbeiten, aber wen es interessiert...

Ich halte im übrigen die so genannte Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften Zeitarbeit und Personalserviceagenturen (CGZP), die da eine große Rolle spielt(e) für eine absolute Verbrecherorganisation...

Skip !.
04.10.2010 20:32
Gast
@Xaver - Du mit deinem grünen Werbeanzügle kommst anscheinend auch aus der Praxis

"1. Eine Leiharbeitersteuer wäre doch etwas. Unternehmen müssen an den Staat eine Steuer entrichten, wenn sie Leiharbeiter beschäftigen. Diese muss pro Leiharbeiter dem doppelten entsprechen, was eine festangestellte Arbeitskraft als Bruttolohn bekommt.

Lohnsteuer ist eine Abgabenlast des Arbeitnehmers

2. Leiharbeiter müssen nach 1 Monat durch den Entleiher übernommen werden. Dies stünde dann auch im Einklang mit dem Grundgedanken der Zeitarbeit (kurzfristigen kurzzeitigen Personalmehrbedarf abzudenken).

Dafür gibt es Probezeiten

3. Ein flächendeckender Mindestlohn, der auf einem realistischen und menschwürdigen Niveau liegt. Dieser muss auch von ausländischen Unternehmen an ihre Arbeitnehmer gezahlt werden, wenn diese in Deutschland tätig sind

Gerne, wir sprachen im Gegenzug schon von Mindestpreisen.

4. Ausschluss von Unternehmen und deren Tochterunternehmen, die mehr als 1%Leiharbeiter beschäftigen, von öffentlichen Aufträngen


Sehr realitätsnah bei einem Handwerker mit 5 Angestellten


5. Streichung von Subventionen und Steuervergünstigungen bei Unternehmen und deren Tochterunternehmen, die mehr als 1% Leiharbeiter beschäftigen"

siehe Punkt 4

Keine Ahnung von nix, sich dafür aber zu 120% einsetzen.

Nun J.
04.10.2010 20:34
Gast
sind doch nur vorschläge von ihm... erklär es ihm und gut, aber "keine ahnung von nix" ist mal wieder ein kleines abwertungsbeispiel...

X aver y.
04.10.2010 20:42
Gast
@ skip ... an so lange du de praktiker bist ...

was hat die lohnsteuer mit dem punkt 1 zu tun? wo liegt dein problem dabei? mindestpreise ergeben sich dann automatisch mit dem mindestlohn (eben klassisch marktwirtschaftlich) .. wenn ein gut nur mit mindestlöhnen produziert werden kann, kann es nicht weniger kosten ... es sei denn aus werbezwecken oder import (unternehmerentscheidung)... dann importier mal deine brötchen von der chinesischen backwarenverkäuferin aus china

die franzosen und engländer sind also mächtig unpraktisch deiner meinung nach?

willst du mit punkt 2 ausdrücken, das du keine leiharbeit brauchst? find ich gut

was ist da bei den 5 mann handwerksbetrieb realitätsfern? nähere erläuterung vom praktiker bitte