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Thema: "Zeitarbeit - Ihre Chance?"


Nun J.
17.05.2012 16:23
Gast
Zeitarbeit ist ja für den schnellen Job nicht unbedingt schlecht.


Aber:

1. weniger Lohn für gleiche Arbeit
2. kein Kündigungsschutz
3. der Arbeitnehmer muss sich oft auf neue Kollegen einstellen
4. Zeitarbeit heisst meist "weit weg vom Wohnort"
5. die Arbeitsämter unterstützen das Ganze noch in dem sie die Leute in diese Jobs drängen damit ihre Zahlen toll aussehen.

Vorzüge??
Arbeit für einen kleinen Zeitraum.. das wars.

Martin F.
17.05.2012 20:28
Gast
also zusammengefasst, genau das was sich die FDP unter freiheit des einzelnen verspricht

Nun J.
17.05.2012 20:30
Gast
so ungefähr..

nun gut, für den einen ist sie Segen weil er endlich, wenn auch für kurze Zeit seine Familie wieder ernähren kann und für viele Fluch die für weniger Geld mehr arbeiten müssen und gesagt bekommen "da warten schon die nächsten"...

Lapeno E.
17.05.2012 21:39
Gast
Nur das man von der Bezahlung nichtmal sich selbst ernähren kann.

Man geht arbeiten, kann seine Familie nicht ernähren, die eingezahlten Sozialversicherungsbeiträge sind ein Witz und ergeben eine entsprechende Rente, private Altervorsorge ist von so wenig Geld auch nicht möglich, man muss trotz Arbeit weiterhin beim Staat betteln gehen und hat unterm Strich nicht mehr Geld, als wenn man Zuhause bleibt und Zeit mit der Familie verbringt.

Seit der endgültigen Aufhebung der letzten Befristungen der Leihversklavung durch die SPD mit den "Harzt-Reformen", danke liebe SPD-Wähler, schießen die Sklavenfirmen wie die Pilze aus dem Boden und sind die Löhne im freien Fall.

Leiharbeit muss aber befristet sein. Was passiert, wenn sie das nicht ist, sieht man jetzt. Leihsklaven müssen, trotz voller Auftragsbücher, jahrelang die gleiche Arbeit für einen Bruchteil der üblichen Bezahlung verrichten, ohne irgendwann übernommen zu werden.

Beispiel VW:
Ein normaler Arbeiter in der Fertigung bekommt zwischen 19,- und 21,- Euro pro Stunde zuzüglich prozentualer Schichtzulagen. Überstunden werden ausbezahlt oder abgebummelt.
Ein Leiharbeiter bekommt für die gleiche Arbeit 8,50 zuzüglich prozentualer Schichtzulagen. Überstunden werden nicht bezahlt und nicht abgebummelt, sondern auf einem Zeitkonto gesammelt.

Der Schaden, der jährlich durch die ganzen "Aufstocker" entsteht, liegt im zweistelligen Milliardenbereich, da sie mehr Geld kosten, als sie einzahlen.

Was daran nun gut sein soll, sollte mal jemand erklären.

Nun J.
17.05.2012 21:42
Gast
das ist, denke ich, so .. naja gewollt nicht, eher geduldet, denn die Zeitarbeitsfirmen haben ja auch Mitarbeiter die aus der Arbeitslosenstatistik herausfallen.

Mache ich in Deutschland 100 Zeitarbeitsfirmen auf und stelle für den Bürokram, die Vermittlungsarbeit und alles was daran hängt sagen wir 5 Leute ein, so sind mal eben 500 Leute weniger arbeitslos.

Moderne Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen.

Kasi N.
18.05.2012 23:33
Gast
nervig, das geklärte sachverhalte erneut diskutiert werden müssen, weil J.A. nich aufgepasst hat....

Nun J.
19.05.2012 2:27
Gast
nervig, daß patachon immer wieder rumkrakelen muss

Lapeno E.
19.05.2012 15:21
Gast
Interessant ist übrigens der "Verdienst", den nicht die Leiharbeiter, sondern die Verleiher, bzw. schon deren Sklaventreiber / Personaldisponenten so haben.
Einstiegsjahresgehalt: ab 30.000,- zuzüglich Prämien, Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld.
Im Vergleich dazu liegt der Jahresverdienst eines Leiharbeiter bei durchschnittlich 9600,- zuzüglich eventueller Hartz-4-Aufstockungen.

Auch habe ich schon folgendes gesehen.
Da liegen die Löhne 5,- über der Bemessungsgrenze für eine Aufstockung. Sprich Hungerlohn und keine Aufstockung möglich.

Aber wie ich immer sage: "Solange es genug dumme gibt, die sich bei den Lohnforderungen gegenseitig unterbieten und für immer weniger arbeiten gehen, werden die Löhne auch nicht auf ein menschenwürdiges Niveau steigen.".

Sicher kann nicht jeder ungelernte ohne Schulabschluss erwarten, dass er mit 5000,- netto dabei ist, aber es sollte auch niemand unter 1200,- netto arbeiten.

Nun J.
19.05.2012 15:38
Gast
irgendwo muss der Rest ja landen zwischen dem was die Leiharbeitsfirmen je Stunde bekommen und was die Arbeiter bekommen.

Es ist garnicht so falsch den Kündigungsschutz zu lockern, dann würden auch mehr Leute direkt eingestellt werden.

Du darfst bei den "Dummen" nicht vergessen, daß das Arbeitsamt beim Arbeiter mit dem Messer im Rücken wartet und immer sagt "Machs, sonst stoß ich zu"

Das ist doch der ganze Wahnsinn dabei.

Lapeno E.
22.05.2012 0:11
Gast
So schlimm ist das mit dem Zwang nicht.

Zwar werden besonders gerne unrechtmäßige Sanktionen (Geldsperren) gegen ALG-2-Empfänger verhängt, aber dies nur vor dem Hintergrund von Sparzwängen.

Und direkt in unterbezahlte Arbeit können sie einen nicht zwingen. Außerdem gibt es ja noch die Probezeit, in der man ja durchaus zum Chef gehen und um mehr Geld bitten kann. In der Regel hat man dann eine Kündigung ohne Eigenverschulden.

Aber dann gehen viele Rennereien los. Arbeitslosmeldung, Antrag ALG-1, Ablehnung ALG-1, mit der Ablehnung kann man dann erst wieder ALG-2 beantragen..... man versucht natürlich den verbliebenen Arbeitnehmern das ganze als schlimmen Zustand zu verkaufen, auch wenn es teilweise sogar besser ist, als weiter für einen noch geringeren Lohn als der ALG-2-Regelsatz zu arbeiten.

Meine Meinung zur Arbeitlosigkeit:
Jeder kann mal seinen Job verlieren, solange man sich aber um einen vernünftigbezahlten neuen Arbeitsplatz kümmert, ist man kein Schmarotzer, auch wenn ja in den Medien alle Arbeitslosen gerne als solches dargestellt werden.
Ich kenne da genug promovierte und Ingenieure, die auch keine Arbeit finden, aber jeden Tag Bewerbungen verschicken.

Gundel S.
23.05.2012 12:30
reg. Mitglied
Ich glaub,die Arbeitsdämter können einen leider sehr wohl in unterbezahlte Jobs zwingen, weil alles besser ist als arbeitslos zu sein. Du musst jeden Job annehmen, der deinem Profil und deinen Fähigkeiten entspricht und der zumutbar ist.

Gundel S.
23.05.2012 12:30
reg. Mitglied
Ich glaub,die Arbeitsdämter können einen leider sehr wohl in unterbezahlte Jobs zwingen, weil alles besser ist als arbeitslos zu sein. Du musst jeden Job annehmen, der deinem Profil und deinen Fähigkeiten entspricht und der zumutbar ist.

Gundel S.
23.05.2012 12:31
reg. Mitglied
Sorry für den Doppelpost, ich weiß nicht, wie das passiert ist...

Lapeno E.
23.05.2012 18:01
Gast
Sie können einen zwar irgendwo reinstecken, aber wenn der Chef einen wieder entlässt, können sie einem nichts streichen, wenn kein schweres Eigenverschulden vorliegt.

Das schlimme ist aber auch, dass bei der ARGE/jobcenter, nicht etwa Abschlüsse und Qualifikationen für die Vermittlung ausschlaggebend sind, sondern ausschließlich die letzte Tätigkeit.

Somit entwertet sich beispielsweise ein Ingenieuer selbst, wenn er als Leiharbeiter irgendwo als Produktionshelfer arbeiten geht. Er wird immer wieder ähnlich sinnlose und nicht seiner wirklichen Qualifikation entsprechende Tätigkeiten vorgeschlagen bekommen.

Nun J.
23.05.2012 18:04
Gast
Naja, einigen wird auch schlichtweg gesagt sie seien "überqualifiziert". Was das nun bedeuten soll in Zeiten von Fachkräftemangel, das weis ich bis heute noch nicht.

Das spannende ist ja auch, daß der Satz beim Arbeitsamt nach der letzten Tätigkeit berechnet wird (ausgenommen kurzzeitige Beschäftigung). So wird der Arbeitsuchende jedes mal ein bisschen sparsamer versorgt. Das spart Geld.

Lapeno E.
23.05.2012 18:40
Gast
Wie ich schon einmal erklärt habe, gibt es keinen Fachkräftemangel.
Ganz im Gegenteil, wir haben schon jetzt einen Fachkräfteüberhang.

http://www.focus.de/finanzen/...gel_aid_535617.html

Nur wollen die Firmen Inginieure haben, die höchstens 25 Jahre alt sind, über 50 Jahre Berufserfahrung verfügen, flexibel 365 Tage im Jahr 7 Tage in der Woche und 24 Stunden am Tag mindestens deutschlandweit einsetzbar sind und noch dafür bezahlen, dass sie arbeiten dürfen.

Wobei der Begriff "Fachkraft" auch häufig falsch verstanden wird. Jeder mit einem anerkannten Berufsabschluss ist in seinem Beruf eine Fachkraft.

Und es steht den jammernden Firmen auch frei sich das benötigte Personal selbst auszubilden. Das wollen sie aber auch wieder nicht.
Also fordern, forder, fordern und jammern. Die Arbeit wird dann wieder von Leihsklaven verrichtet.

Nun J.
23.05.2012 19:31
Gast
Und letztlich heisst es dann wieder die Arbeitnehmer wollen ja nicht arbeiten.

Wenn dann wiedermal ein Betrieb in die Ostgebiete aussiedeln will weil es dort billiger ist an Arbeitskräfte zu kommen, dann schmeisst der Staat denen Millionen in den Rachen, damit sie auch ja hierbleiben..

Aspergo a.
09.02.2013 23:15
Gast
"Umstrittene Praxis der Arbeitsagentur: Schnell vermittelt, schnell wieder arbeitslos"

"Ein immer größerer Anteil der Arbeitslosen wird an Zeitarbeitsfirmen vermittelt. Offenbar auch deshalb, weil die Jobcenter so am einfachsten Erfolge vorweisen können. Jetzt will Arbeitsagentur-Chef Frank Jürgen Weise gegensteuern."

--> http://www.spiegel.de/wirtsch...enzen-a-877192.html

Stephan c.
09.02.2013 23:23
Gast
ja nee... das geht viel einfacher... und schutzgeld spart die arge damit erst recht...

http://www.spiegel.de/karrier...tteln-a-881825.html

Aspergo a.
09.02.2013 23:26
Gast
haha wie abartig ist das denn??Womöglich noch mit 4 wöchigen Praktikum oder wie??