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Thema: "Atomstrom - ja oder nein?"


Stephan C.
21.08.2009 1:27
Gast
Wir hatten neulich in einem anderen Thema die Diskussion darüber, deswegen möchte ich, nachdem ich heute ne spannende Sendung darüber gefunden hab, die Infos nicht vorenthalten:

http://www.wdr.de/themen/glob...btv.phtml?p=4&b=233

Der Faktencheck zu den Politikeraussagen: http://www.wdr.de/themen/poli..._090819/index.jhtml

Viel Spaß beim Schauen.

Martin F.
21.08.2009 3:11
Gast
hab die sendung auch gesehen... immer wenn die ehrenwerte frau hildegard müller ihre sicht der dinge dargelegt hat, wusste ich nicht so genau ob ich lachen oder weinen soll. also solch lächerliche aussagen kann nur jemand machen, der fürchtet dass man in zukunft ebend nicht mehr so einfach millionen scheffeln kann, durch atomkraftwerke die täglich ein riesen umsatzplus für die stromkonzerne sorgen...

Licht
21.08.2009 13:58
Gast
prima, wollte nämlich gerade den fakten-check suchen!

habe zwar nicht die gesamte sendung gesehen und letztendlich war es auch nur eine diskussion, wie sie schon allzu oft vorkam...
...dennoch reicht mir mal wieder diese aussage: Die internationale Bewertungsskala INES umfasst sieben Stufen. Die oberen Stufen (4-7) umfassen Unfälle, die unteren Stufen (1-3) Störungen und Störfälle. Ereignisse ohne sicherheitstechnische Bedeutung werden der Stufe 0 zugeordnet. Die Internationale Atomenergieorganisation in Wien, bei der die nationalen Meldungen nach INES einlaufen, veröffentlicht die Gesamtzahl der gemeldeten Ereignisse nicht.

eigentlich kann man nur wahnsinnig dankbar sein, dass bisher, im vergleich zur gesamtzahl der akw's und ihrer laufzeit, doch so wenig schwerwiegende fälle wie in tschernobyl aufgetreten sind. das risiko der laufenden kraftwerke ist im vergleich zu ihrem nutzen überproportional groß. denn atomkraft macht tatsächlich nur einen bruchteil unserer energiegewinnung aus.

doch auch "danach" trägt immer nur die gemeinschaft die wahren kosten...

Venganza
22.08.2009 16:38
Gast
und all diese belanglosen störungen hatten nichts mit dem reaktor selbst zu tun. oder einfach gesagt: wenn ein drucker nicht mehr druckt oder da irgendwas defekt ist, ist ja auch nicht automatisch der angeschlossene computer schuld.

aber klar, wenn mal irgendwo an so einem uneffizienten teuren und die landschaft verschandelnden windkraftspargel irgendein dahintergeschaltetes gerät altersbedingt durchschmort, ist auch der wind schuld und muss verboten werden.

das ist logik wie im tiefsten dunkelsten mittelalter, wo wissenschaftler und forscher wegen hexerei verbrannt wurden, wenn sich leute mangels fachwissen irgendwas nicht erklären konnten.

ein vernünftig geführtes akw ist sicher und liefert bei jedem wetter und zu jeder zeit sauberen strom in gewünschten mengen.

was macht man denn bei völliger dunkelheit und windstille ? alle geräte in den krankenhäusern ausschalten ?
ich möchte nicht meinen stromkonsum vom wetter abhängig machen.

in der bevölkerung hat sich ja leider der irrglaube festgesetzt, dass jedes akw wie eine atombombe explodieren kann, oder wenigstens wie bei dem unfall in der ukraine explodieren kann. in tschernobyl wurde ein unzulässiger versuch mit massiver abschaltung von sicherheitseinrichtungen durchgeführt.

eine gute seite mit vielen informationen:
http://www.buerger-fuer-technik.de/

schönes zitat von Dr. Ludwig Lindner: "Die unwirtschaftlichen Stromvergütungen für Wind- und Solarstrom bezahlen wir als Bürger über den Strompreis. Das ist eine massive Subvention. Mit solchen Subventionen könnte man auch Ananas am Nordpol anbauen."

zum thema sicherheit im allgemeinen:
würden bei flugzeugen, schiffen, kraftwerken und auch sonst überall studierte ingenieure, anstelle von bwl-dauerschülern, das sagen haben, würde es deutlich weniger unfälle wegen technischer mängel geben. es würden nicht völlig unkundige bwl'er darüber entscheiden, was nötig ist und was nicht, sondern fachleute. so in etwa sagte das immer mein physiklehrer.

ich bin für sicheren, sauberen und jederzeit verfügbaren atomstrom.

Stephan C.
22.08.2009 17:20
Gast
Geil, wieder einer, der auf die Bürger für Technik voll drauf reinfällt. Ich nehm mir heute Abend die Zeit, jedes einzelne (!) deiner oben geschriebenen Argumente komplett (!) zu entkräften. Jetzt gehts erstmal surfen. Aber glaub mir schon jetzt: Das ist wirklich allessamt mittlerweile komplett wissenschaftlich widerlegt. Bis nachher

Venganza
22.08.2009 18:07
Gast
naja, ich falle dafür nicht auf die ökolobby rein.

Stephan C.
22.08.2009 22:09
Gast
Wissenschaftliche Fakten sind Ökolobby?

und all diese belanglosen störungen hatten nichts mit dem reaktor selbst zu tun.

Müssen sie auch gar nicht - diese Aussage zeigt nur, dass du wirklich sehr wenig verständnis von den Prozessen in einem AKW hast. Die brennenden Trafos setzen den Strom, den der Reaktor erzeugt, in netzfähigen Strom um. Fallen die Trafos aus (so wie in Krümmel fast geschehen), kann der Reaktor nicht in kürzester Zeit komplett heruntergefahren werden. Es wird mehr Energie in dem Teil erzeugt als heraus gehen kann. Ich muss wohl nicht erklären, was das bedeutet, oder?

uneffizienten teuren und die landschaft verschandelnden windkraftspargel

Fakt ist: Selbst die teuerst erzeugte Windenergie ist nur halb so teuer wie Kernenergie. Siehe hierzu auch: Die Lüge vom billigen Atomstrom: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/550436 - aber das ist sicher auch nur Ökopropaganda vom ZDF.

ein vernünftig geführtes akw ist sicher und liefert bei jedem wetter und zu jeder zeit sauberen strom in gewünschten mengen.

Auch diese Aussage ist falsch. Ein AKW liefert sehr häufig viel zu viel Strom als gebraucht wird. Der überflüssige Strom wird in (um dich mal zu zitieren) "die landschaft verschandelnde" Staudämme (jetzt kommts!) hochgepumpt. Wie? Ja genau: Wir erzeugen soviel Strom, dass wir mit dem überflüssigen Strom Wasser den Berg HINAUF pumpen, um den Strom irgendwie loszuwerden.

in der bevölkerung hat sich ja leider der irrglaube festgesetzt, dass jedes akw wie eine atombombe explodieren kann, oder wenigstens wie bei dem unfall in der ukraine explodieren kann.

Und das können sie auch. Das ist absolut kein Irrglaube. Szenario 1: Eine 747 fällt auf den Reaktor. Nicht SO unrealistisch, wie wir vor einigen Jahren auf der anderen Seite des Teichs erleben durften. Szenario2: Die Mitarbeiter schauen Fußi. Auch nicht unrealistisch, wie du lernst, wenn du dir das Eingangsvideo anschaust, in dem ein AKW-Mitarbeiter mal etwas dazu sagt.

in tschernobyl wurde ein unzulässiger versuch mit massiver abschaltung von sicherheitseinrichtungen durchgeführt.

Soweit korrekt - und solche menschlichen Fehler sind uns Deutschen fremd? Eine schöne Vorstellung, nur leider völlig weltfremd.

...

Stephan C.
22.08.2009 22:13
Gast
...

Die unwirtschaftlichen Stromvergütungen für Wind- und Solarstrom bezahlen wir als Bürger über den Strompreis. Das ist eine massive Subvention. Mit solchen Subventionen könnte man auch Ananas am Nordpol anbauen.

Das Argument ist bereits entkräftet, s.o.: Der wahre Preis des Atomstroms wird durch Steuern getragen, nicht durch den kWh-Preis. DAS ist Subventionierung.

ich bin für sicheren, sauberen und jederzeit verfügbaren atomstrom.

Wie du eben gerade lernen konntest: Atomstrom ist weder sicher noch sauber (Endlagerthematik) noch billig. Wo also ist der Punkt, der uns das haben lassen will? Ich kann leider keinen finden.

Stephan C.
22.08.2009 22:45
Gast
Mal was zum Thema Endlager: http://www.tagesschau.de/inland/gorleben184.html

Venganza
23.08.2009 2:24
Gast
wenn das ganze so unsicher und unwirtschaftlich wäre, warum bauen dann fortschrittliche länder wie schweden neue akws anstatt sich die gegend mit unzuverlässigem deutlich teurerem windspargel zuzubauen ?

können die also dann nicht rechnen und haben keine ahnung ?

die problematik der sicherheit von endlagern ist mir durchaus bewusst. jedoch gibt es oft einen gerne verbreiteten fehler. die rechnungen teilweise selbsternannter experten gehen dahin, dass keine strahlung mehr messbar ist. da jedoch auf der erde auch ein gewisses maß an natürlicher strahlung vorhanden ist, sollte wohl eher bis auf dieses maß gerechnet werden. denn nach erreichen der natürlicher strahlung ist der abfall so gefährlich, wie jedes steinchen auf einem feld. da werden dann aus millionen von jahren plötzlich "nur noch" 120 jahre.
trotzdem sollte man natürlich einen entsprechend sicheren lagerort wählen, und dies nicht "hinter dem haus" verbuddeln und anderen überlassen.

das kein kraftwerk vor terroranschlägen sicher ist, weiß auch jeder. aber genau so könnte man auch ein flugzeug in einen staudamm stürzen lassen.

jedoch gibt es überall so schöne notausknöpfe, nach deren betätigung sofort alle steuerstäbe in den reaktor fahren, und so binnen weniger sekungen der reaktor komplett heruntergefahren ist. somit kommt es kaum zu überschüssiger energie.
das geschieht in der regel bei kleinsten anzeichen einer störung, selbst wenn diese störung nichts mit dem reaktor selbst zu tun hat. jedoch sind selbst defekte wasserpumpen im sekunderkreislauf, der nichtmal in den reaktor kommt, meldepflichtig und werden entsprechend von der ökolobby zu großen störfällen aufgebauscht.
das wäre so, als würden akw betreiber jeden mit einem windspargel kollidierten vogel als supergau bezeichnen.

was auch gerne von der windstromlobby verschwiegen wird ist das die herstellung von windkraftanlagen bereits mehr strom (z.b. atomstrom)verbraucht, als sie (die windkraftanlagen) bei maximaler auslastung in ihrer gesamten geplanten betriebszeit überhaupt wieder "zurückliefern" könnten.
entsprechend uneffizient sind diese anlagen. zusätzlich ist das ganze auch noch von einer unberechenbaren konstante, dem wetter, absolut abhängig.

beachtet man nun noch, dass der windspargel nicht dort aufgestellt wird, wo er wenigstens ein wenig strom liefert, sondern dort die gegend verschandelt wird, wo am meisten subventionen fließen, sollte man doch mal etwas nachdenklicher werden.

also hast du leider nichts entkräftet

Venganza
23.08.2009 2:31
Gast
aber auf das argument, wo bei windstille und dunkelheit der strom für die krankenhäuser herkommt, warte ich aber noch immer gespannt.

hier in der norddeutschen tiefebene haben wir ja nicht gerade massenhaft wasserkraftwerke, die das bewerkstelligen.

aber woher den strom nehmen, wenn akws dicht sind.

kohlekraft oder die verbrennung andere fossiler brennstoffe ist für mich kein zukunftsträchtiger energieträger und dürfte auch für dich wohl nicht in frage kommen.

aber vielleicht könnte man ja diese lücke mit meiner idee eines hamsterkraftwerks schließen. wäre ja auch 100% öko, wenn da millionen von kleinen hamstern in ihren rädern laufen, und so den benötigten strom erzeugen. aber da wären ja wieder die tierschützer im weg.

Stephan C.
23.08.2009 12:02
Gast
Ach Gott achgott. Allessamt uralte Ammenmärchen. Aber ich werd dir auch die wissenschaftlich und argumentativ widerlegen.

wenn das ganze so unsicher und unwirtschaftlich wäre, warum bauen dann fortschrittliche länder wie schweden neue akws anstatt sich die gegend mit unzuverlässigem deutlich teurerem windspargel zuzubauen ?

Schweden baut derzeit kein AKW. Das tut Finnland. Übrigens ist dies der einzige AKW-Neubau in Europa seit mehr als 20 Jahren. Und dieses Vorhaben ist durch die Behörden aufgrund schon im Bau auftretenden massiver Sicherheitsmängel derzeit komplett auf Eis. Mehr dazu z.B. hier: http://www.taz.de/1/zukunft/u...ett-bei-akw-neubau/ Zusätzlich lässt sich dazu sagen, dass das Projekt auch finanziell bereits jetzt voll in die Hose geht. Die Kosten haben sich fast mehr als verdoppelt, die Fertigstellung ist nicht absehbar. Mittlerweile steigt sogar Siemens aus dem Konsortium aus. Das Teil ist also auf dem besten Wege, ein Milliardengrab zu werden.

die problematik der sicherheit von endlagern ist mir durchaus bewusst.

Offensichtlich nicht wirklich, denn dann hättest du anders formuliert. Fakt ist: Es gibt derzeit weltweit nicht einen bekannten Standort, der das Potential zum Endlager hat.

denn nach erreichen der natürlicher strahlung ist der abfall so gefährlich, wie jedes steinchen auf einem feld. da werden dann aus millionen von jahren plötzlich "nur noch" 120 jahre.

Diese Zahl ist unrealistisch. Sieh dir mal bitte ie Halbwertszeiten der einzelnen Elemente an, dann wirst du das recht schnell verstehen. Dabei wird dir jedes simple Tafelwerk weiterhelfen können. Ja, man kann derartige Materialien entwerten. Aber beiweitem nicht soweit, dass sie in 120 Jahren natürliches Strahlungslevel annehmen, das ist schlichtweg falsch.

das kein kraftwerk vor terroranschlägen sicher ist, weiß auch jeder. aber genau so könnte man auch ein flugzeug in einen staudamm stürzen lassen.

Und jetzt überlegen wir mal kurz, was wohl die größeren Schäden im dichtbesiedelten Deutschland, das nach deiner Aussage fast keine Staudämme besitzt, anrichten dürfte. Na? Merkst was?

was auch gerne von der windstromlobby verschwiegen wird ist das die herstellung von windkraftanlagen bereits mehr strom (z.b. atomstrom)verbraucht, als sie (die windkraftanlagen) bei maximaler auslastung in ihrer gesamten geplanten betriebszeit überhaupt wieder "zurückliefern" könnten.


...

Stephan C.
23.08.2009 12:18
Gast
...

Au weia. Unterhalt dich mal bitte mit einem Produzenten von Windkraftanlagen. Das Vorurteil, das du anbringst, galt übrigens für Solarstrom, nicht für Windenergie. Aber selbst bei Solarstrom ist dieses Vorurteil seit Jahrzehnten absolut überholt: http://iq.lycos.de/qa/show/14...ie-als-sie-liefert/ - bei Windenergie stand die Effektivität nie in Frage. Im Gegenteil: Selbst die ineffizientesten Windkraftanlagen amortisieren den Herstellungsaufwand in weniger als einem halben Jahr! Du solltest also wirkich besser deine Quellen prüfen, bevor du hier solche Aussagen tätigst
http://de.wikipedia.org/wiki/...or#Windkraftanlagen

zusätzlich ist das ganze auch noch von einer unberechenbaren konstante, dem wetter, absolut abhängig.

Wir verfügen bereits über sehr viele Pumpspeicherkraftwerke (die oben genannten Staudämme, in die das Wasser hochpepumpt wird). Windenergieanlagen können in Spitzenzeiten dermaßen viel Energie erzeugen, dass sie abgeschaltet werden müssen, um unsere Netze nicht zu überlasten. Die Frage, die man sich stellen muss ist nicht, wie wetterabhängig man ist sondern, wie man mit der überschüssigen Energie so umgehen kann, dass man windarme Zeiten überbrückt. Und Offshore-Parks kennen dieses Problem noch deutlich weniger, muss man gleich noch dazusagen.

beachtet man nun noch, dass der windspargel nicht dort aufgestellt wird, wo er wenigstens ein wenig strom liefert, sondern dort die gegend verschandelt wird, wo am meisten subventionen fließen, sollte man doch mal etwas nachdenklicher werden.

Was für eine grandiose Falschaussage. Auch Windenergie ist den Gesetzen des Marktes unterworfen. Wenn du den Subventionsstopp für Windkraft forderst, solltest du auch den Subventionsstopp für Kernkraft vehement fordern. Du würdest dann sehr schnell merken, dass Kernenergie um ein vielfaches teurer ist - die gerechnete kWh beträgt dann bei Atomstrom knapp 2,20 EUR (!). Diese Kosten werden uns derzeit verschwiegen und über Steuern kompensiert. Dieser Fakt ist der damaligen Umweltministerin und heutigen Bundeskanzlerin übrigens seit den 90ern bekannt, denn unter ihrer Leitung wurde die entsprechende Studie dazu angefertigt.

aber woher den strom nehmen, wenn akws dicht sind.

Eine pure Angstrhetorik. AKWs sind schon heute einer der kleinsten Energielieferanten im Strommix.

...

Chrossi
23.08.2009 12:20
Gast
Um DU - Munition kümmert sich doch auch niemand... Aber es ist immer wieder lustig, wie es alle 2 Jahre eine Debatte zu AKWs gibt.
Der Planet ist eh am Ende. Jetzt heißt es, warten bis zum Schluß! Und nebenbei "versklaven" wir uns noch selber, in dem "wir" uns Chips in Ausweisen aufdrücken lassen.
Naja. Das Ende wird ein gutes Ende sein, weil es ein gutes Ende ist!

Schönen Sonntag noch!

Skip !.
24.08.2009 18:37
Gast
Ich stell mal einen Artikel vom heutigen Tage zu Solarstrom als weitere Diskussionsgrundlage zur Verfügung.

Die Subventionen im Bereich der Solarenergie sprengen alle Vorhersagen. Nach Berechnungen der FTD und des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) kommen auf die deutschen Stromverbraucher nicht erwartete Mehrkosten in Höhe von 7 bis 11 Mrd. Euro zu. Laut RWI würden so bis zum Jahr 2013 insgesamt rund 77 Mrd. Euro für die Fotovoltaik an Fördergeldern zusammenkommen. Über einen Zeitraum von 20 Jahren müssen diese Solarschulden wieder abgetragen werden. Momentan beträgt der Anteil des produzierten Stroms der Sonnenkraftwerke für den deutschen Strommarkt lediglich 0,7 Prozent.

Die bisherige Praxis bei der Solarförderung wird durch die ausufernden Kosten infrage gestellt. So wird durch das Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) den Erzeugern von Sonnenstrom aktuell die Garantie gegeben, dass sie 20 Jahre lang den Strom in das Netz unbegrenzt einspeisen dürfen, und zwar zu Preisen von bis zu 43 Cent pro Kilowattstunde. Dies ist mehr als sechsmal so viel, wie der an der Leipziger Energiebörse kostende Strom. In der Vergangenheit hat diese garantierte Einspeisevergütung der deutschen Solarbranche dabei geholfen, sich eine führende Position zu erarbeiten. Doch mittlerweile ist ihre Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr.

Skip !.
24.08.2009 18:37
Gast
So ziehen die deutschen Hersteller kaum noch vom Solarboom Profit. Wettbewerber aus Asien und den USA gewinnen Anteile am Solarmarkt. Laut einer Studie von Goldman Sachs haben die chinesischen Fabriken gegenüber den Europäern Vorteile im Kostenbereich von mindestens 30 Prozent. Des Weiteren sinken die Margen rapide ab. So sind die Verkaufspreise für Solarmodule seit dem Ausbruch der Rezession um mehr als ein Drittel zurückgegangen. Nutznießer des Ganzen sind die großen Solarparkbetreiber sowie die Installateure, welche ihre Module günstiger einkaufen und dank der hohen Garantiepreise weiterhin die Möglichkeit haben, diese teuer zu verkaufen. So belaufen sich laut der Branchenzeitschrift „Photon“ die Kosten für die Herstellung eines Solarmoduls im Durchschnitt auf nur noch 1,30 E je Watt. Zum Teil zahlt der Endabnehmer aber doppelt so viel.

Der Grund für die neuen Milliardenbelastungen ist ein Boom in der Nachfrage. Im Jahr 2008 wurden Fotovoltaikanlagen mit 1500 Megawatt Leistung auf deutschen Dächern und Äckern installiert. Im laufenden Jahr dürften 2000 bis 3000 Megawatt hinzukommen. Im Mai 2008 hatte der Bundesverband Solarwirtschaft direkt vor der Novelle des EEG, die Vorhersage von einem Zuwachs von nur knapp 700 Megawatt pro Jahr gemacht.

Skip !.
24.08.2009 18:38
Gast
Und nun regt sich Kritik: „Nach der Bundestagswahl muss die neue Regierung sofort das EEG ändern“, forderte der Energieexperte des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, Holger Krawinkel. „Mit einer 30-prozentigen Senkung der Vergütungen ist die Solarindustrie noch gut bedient.“

Den Stromkonsumenten drohen nunmehr in dem Fall weitere Belastungen in Höhe von 19 Mrd. Euro, in dem bei den Garantiepreisen nicht eine deutliche Senkung vorgenommen wird. Denn auch in den nächsten vier Jahren werden laut einer Prognose des europäischen Solarverbands EPIA jeweils zwischen 2000 und 3000 Megawatt Kapazität dazukommen. Mithilfe ihrer abgegebenen moderaten Wachstumsprognose hatte die Solarlobby noch die hohen Garantiepreise durchsetzen können.

© Mross Daily News - Weiterverbreitung nur auszugsweise und mit Link gestattet
http://www.mrossdailynews.de/...swahn-solarbereich/

Stephan C.
24.08.2009 18:40
Gast
Bitte immer Links dazuposten, wenn Artikelsnippets reingestellt werden. Die Autoren sollen auch etwas davon haben.

Stephan C.
24.08.2009 18:40
Gast
ah - i see. Nichts gesagt