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Thema: ""schuld!""


Der Kaui
07.02.2012 1:31
Spion Team
^^ fazit fällt erwartungsgemäß aus.. ich lese viel von schuldzuweisung und schuld bekommen oder sich schuldig fühlen, allerdings in eher kleinbürgerlichem zusammenhang - das könnte mich auf der einen seite enttäuschen, bekräftigt mich aber letztlich meinen themenschwerpunkt auszubauen und den begriff schuld etwas bildhafter darzustellen

MichBeck
07.02.2012 11:31
Spion Team
dann hau mal deine variante raus

Doctor W.
07.02.2012 11:39
Gast
kleinbürgerlicher zusammenhang ... nett formuliert.

dann also mal großbürgerlich: ich habe die macht und das ansehen. was schert mich schuld? schuld ist die ausrede des plebs für sein eigenes versagen ...

Edith Z.
07.02.2012 13:00
Gast
^^

Sehr schön Herr Doktor!

Doctor W.
07.02.2012 13:01
Gast

Der Kaui
07.02.2012 13:33
Spion Team
@ michbeck, nun gut:

ich selbst sehe schuld als ausrede für verantwortung.. - "wir übernehmen verantwortung" aber "wir geben schuld"

widmen wir uns also einer aufgabe, dann brüsten wir uns, wenn sie zufriedenstellend erfüllt wurde. wurde sie nicht erfüllt dann suchen wir nach jemandem oder etwas das schuld hat um die verantwortung (in diesem falle die negative) darauf lenken zu können und uns von evtl. restriktionen zu befreien.

beispiel schule: "cool, seht mal ICH habe eine eins geschrieben!" - oder "ich hab ne sechs, aber ich hatte auch nen schlechten tag/ die alte hat uns das nie beigebracht/ wer versteht sowas schon" ...

dabei ist das beispiel schule sehr interessant.. den lehrstoff zu verstehen ist MEINE aufgabe.. wenn ich das nicht kapiere muss ich dafür sorgen DASS ich es kapiere.. ich kann mehr lernen, um hilfe bitten oder den lehrer bitten es mir so lange zu erklären bis ich es verstanden habe (genau das ist SEINE aufgabe). wenn also nicht die gesamte klasse mit 0 punktet, sondern einige gute und andere schlechte zensuren bekommen, ist die negative verantwortung eigentlich nicht abwendbar, da die möglichkeit zur erfüllung bestanden haben muss (sonst hätte ja keiner ne 1 ), dennoch suchen wir die schuld bei anderen, anstatt uns einen fehler einzugestehen.

und da ist mein ansatz.. wenn menschen sich einen fehler nicht eingestehen und bereit sind die verantwortung für ihr handeln zu tragen, sind sie auch nicht fähig die situation zu verbessern (da wir nunmal von unserer grundfunktion her aus fehlverhalten lernen und aus deren konsequenzen (heiße herdplatte, rauffassen -> aua)) und verschlimmern sie nur weiter.

beispiel geld:

ich lege 100 € auf ein sparbuch und bekomme dafür zinsen, ich brüste mich damit, geld zu besitzen und damit gut umgehen zu können, verantwortungsbewusst zu handeln.. aber jeder cent den ich bekomme , wurde vorher jemand anderem weggenommen.. sei es nun durch zinslast bei einem kredit oder durch das "erzeugen" von geld durch die banken, welche wiederum die finanzielle SCHULD auf künftige generationen umlegen. woher das geld kommt ist mir vorerst scheiß egal.. denn wüsste ich das für jeden cent den ich bekomme später meine kinder einen ganzen euro zurückzahlen müssen (beispielhaft) dann könnte ich vorher überlegen ob ich das risiko eingehe und diese verantwortung übernehmen will.. aber das tut keiner, weil geld eben vom himmel fällt und die banken es ja einfach drucken können, und mich darüber niemand informiert hat. etc

Aspergo a.
07.02.2012 13:57
Gast
Dabei sollte es doch jeden klar sein das wenn man sich etwas leiht man es auch einmal wieder zurückgeben muss.Alles andere wäre ja diebstahl.

Der Kaui
07.02.2012 13:58
Spion Team
und zu rosana: ich wollte eine deiner fragen aus deinem bibelpost nicht unbeantwortet lassen...Kannst du mir sagen, welchen Ursprung gesellschaftliche Werte/ Moralvorstellungen haben?

ja! philosophische und gesellschaftliche.. die bibel hat die werte nicht erschaffen, sie hat sie lediglich interpretiert und verhunnepipelt.. griechen, römer und ägypter hatten schließlich schon philosophen und da war es bis zu konstantin der das büchlein quasi in auftrag gab, dann doch noch ein weilchen hin.. sogar der buddhismus hat klare ethische vorgaben gemacht und entwickelte sich bereits vor 2500 jahen! also ein wenig bevor jesus unserer erde geschenkt wurde..

jedem seine religion, heißt eben nicht "ich mir meine und nach mir die sinnflut" - aber das soll jetzt auch nicht in diese richtung ausarten von der diskussion her

Toby G.
07.02.2012 14:17
Gast
die bibelschreiber vielleicht und die übersetzer, die inhalte durch falsche übersetzungen fehlinterpretiert haben...
da könnte aus "junge frau" eben mal schnell "jungfrau" geworden sein...

Doctor W.
07.02.2012 15:01
Gast
Alles andere wäre ja diebstahl.

nein, sondern eher unterschlagung.

Doctor W.
07.02.2012 15:02
Gast
aber davon abgesehen: was sollen mir diese vielen worte sagen?

Der Kaui
07.02.2012 15:34
Spion Team
da du über jedekritik erhaben bist haga, wahrscheinlich nicht viel

Edith Z.
07.02.2012 19:08
Gast

Doctor W.
07.02.2012 19:14
Gast
dumdidum ...

Pat r.
07.02.2012 23:00
Gast
wer hat schuld?! nich wir!!

http://www.youtube.com/watch?v=I9s8wPPmwhk

Der Kaui
07.02.2012 23:38
Spion Team
*schallendlachenduntermstuhlliegt* - ein glück fahr ich nicht in pauschalurlaube ^^

Pat r.
07.02.2012 23:43
Gast
fetzt ne? was bleibt uns denn sonst noch?

Rosana R.
08.02.2012 0:19
Gast
Na also, jetzt wird es wenigstens mal interessant !
Schuld bezeichnet die Wertung/ Bewertung/ Beurteilung einer vorwerfbaren, beweißbaren Tat/ Handlung/ Vorgehensweise, die einen Verstoß gegen von Menschen/ der Gesellschaft/ Gemeinschaft aufgestellte Gesetze, Regeln oder( moralische) Werte darstellt.
Solche Gesetze, Regeln oder (moralische) Werte werden seit Menschengedenken aufgestellt, immer angepasst (weiterentwickelt) an die jeweilige Zeit, die Lebensumstände und die unterschiedlichen Denk- und Sichtweisen der Menschen. Und richtig @ Kaui: Philosophen, Denker, Religionen und Wissenschaftler der unterschiedlichsten Kulturen und Zeiten beschäftigten sich mit genau dieser Thematik und bekundeten ihr Wissen, ihre Erfahrungen und ihre Schlussfolgerungen in unzähligen Schriften (Deshalb werden Werte in der heutigen Zeit auch nicht mehr als rein christliche Werte umschrieben, sondern als ethische Werte z.B. Gerechtigkeit, Weisheit, Selbstbeherrschung, Nächstenliebe, Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit, Zuverlässigkeit und Treue, Vertrauen und Glaube, Bescheidenheit und Demut ). Sie dienen dem Zweck, das Zusammenleben in einer Gemeinschaft/ Gesellschaft, in der jeder Mensch eine Aufgabe erfüllt und gleichzeitig auf diejenigen achtet, die selbst nicht dazu in der Lage sind ( Alte, Kranke und Hilfsbedürftige Menschen ), überhaupt erst zu ermöglichen.
Wertungen wie Schuld/ Unschuld ( Richtig-Falsch, Gut-Böse, Recht-Unrecht)haben die Menschheit nachhaltig geprägt und sind tief verwurzelt, finden sich in all unseren Lebensbereichen( Erziehung, Familie, Schule/ Vereine, Arbeit, Politik, Recht und Gesetz, Religion etc.) wieder und beeinflussen ganz wesentlich unseren Alltag. Daraus wiederum leiten sich Differenzierungen wie Schuldzuweisung, Scham-Schuldgefühle, Schuldbewusstsein etc. und im weiteren Sinne Vorwürfe, Vorurteile, Vorverurteilungen etc. ab. Der Mensch selbst bestimmt und bewertet Schuld !!!

Rosana R.
08.02.2012 0:20
Gast
Dieses Thema ist so umfassend und weitreichend, weshalb ich meine Ausführungen an dieser Stelle erst einmal beende um den Rahmen nicht komplett zu sprengen.

@Kaui
Und das, lieber Kaui, ist meine bescheidene, kleinbürgerliche Meinung !
Um noch einmal kurz auf meinen sogenannten „Bibelpost“zurück zu kommen:
Ich habe weder meine Glaubensrichtung noch die Bibel, als einzigen, allgemeingültigen Leitfaden für „Schuld“ angeführt. Ich habe auch nicht behauptet meine Meinung und mein Wissen alleine aus christlichem Glauben zu ziehen. Zu keiner Zeit!
Das ist eine (falsche) Schlussfolgerung/ Behauptung, die Toby alleine aus der Erwähnung zweier Bibelzitate und der Tatsache das ich Katholikin bin gezogen hat. Und er war es auch der die Bibel erwähnt hat. Ich habe lediglich auf die geschichtliche Bedeutung der biblischen Schriften hingewiesen und die von ihm zuletzt erwähnten Fehler bei der Übersetzung dieser Schriften, wurden nicht nur bei der Bibel gemacht.
Er hat lediglich einen Angriffspunkt gebraucht um über fehlende Argumente und fehlendes Wissen hinweg zu täuschen. Und das auch noch auf eine mehr als kindlich, dumme Art!

Der Kaui
08.02.2012 8:13
Spion Team
ok, ich sprach aber auch nicht über deine ansichten zwischen bibel und schuld, sondern über deine rethorisch gestellte frage zu dem ursprung von moral, den du klar auf die bibel bezogen hast, was eben inhaltlich defakto falsch gewesen ist

welchen nachteil hatte die bibel? ganz einfach, sie war lange zeit in latein geschrieben und somit nur jenen wirklich erschlossen die selbst genug bildung hatten um zu wissen das moral auch vorher bestanden hat.. gedacht waren die moralischen vorsätze aber für jene denen diese bildung verwährt blieb.. diese wurden durch die interpretation der entsprechenden zeit dieser moral geprägt und zwar nicht an sich, sondern durch den übermittler... das heißt moral wurde durch die evangelien in die bibel überliefert und interpretiert, von den gebildeten heraus interpretiert und mündlich weitergegeben um von den ungebildeten wiederum interpretiert zu werden... wer das spiel "stille post" kennt, weiß worauf ich hinaus will.. aus moralischen vorschlägen wurde eine interpretierte doktrin mit konsequenzen.. mit moral hat dass dann nichts mehr zu tun.

zugänglich für alle wurde sie erst durch gutenberg (nein nicht den minister^^ der auch für seine interpretation einer dissertation bekannt ist ^^) und unnütz wurde sie dann schnell durch kants kategorischen imperativ.

und die bibel gibt schuld.. nämlich unmittelbar durch die erbsünde und fordert durch korrektes (im sinne der bibel) verhalten eine rückzahlung der schuld..

moral setzt keine schuld vorraus, sondern lässt sie als option für ein fehlverhalten.. das unterscheidet die kirche von der philosophie zumindest in der frage von moral und schuld.

ich lasse jedem seinen glauben, aber ich muss nicht an einen gott glauben der mich von geburt an verurteilt, mir eine schuld auferlegt und mich ständig beobachtet nur um mich in die hölle zu werfen und den zugang zum paradies zu verwären. - das kann ich in amerika auch so haben ^^ ohne an gott zu glauben.

und anders als moral, lässt gott von meinem platz in der hölle ab, wenn ich bereuhe..
das tut moral nicht, moral lässt mir die option vorher mich zu entscheiden was richtig ist und nicht einen menschen töten um dann zu jammern das es mir ja leid tut. bei der moral setzt das gewissen also vor der tat ein, in der kirche erst danach.

aber schuld, moral in zusammenhang mit gott und kirche ist ein thema für sich