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Thema: "Alkohol macht dumm"


Der schöne a.
22.07.2011 21:33
Gast
die zahlen stimmen leider nicht, dass wäre traumhaft. nach einer sogenannten "entwöhnung" ,die normal 16 wochen dauert, bleiben im schnitt 60% trocken (in den ersten 2 jahren).

Aspergo a.
22.07.2011 21:45
Gast
Hm 85%?
Das ist mir auch etwas zu hoch gegriffen und selbst wenn 60% vielleicht 1-2 Jahre trocken bleiben ist dies nicht als Erfolg zu beurteilen.

Was hat der Mensch davon wenn er nur unter Medikamenten zufuhr trocken bleibt die vielleicht sogar noch viel mehr Schaden als zu helfen.

Da finde ich den anderen Weg schon effektiver.Die Schrittfolge ist dieselbe sobald eine Sucht festgestellt wurde und der Patient bereit ist Hilfe anzunehmen kann dies ohne langjährige Umwege angefangen werden und der Erfolg ist dann auch über lange Zeit gegeben.

Anna W.
22.07.2011 22:17
Gast
aspergo du hast mich falsch verstanden, bei der entgiftung werden tabletten zur unterstützung gegeben, die einnahme dabei ist auch freiwillig, aber viele tun dies schon allein um die entzugserscheinungen und schmerzen zu lindern ...

nach der entgiftung steht therapie an, gespräche mit psychologen zB... es gibt einrichtungen, dort können sich die betroffenen bis zu einem halben jahr in therapie begeben, stationär aber natürlich auch ambulant ... dann ggf. wieder zurück ins leben, soweit man (was jedem zu wünschen ist) noch familie hat und wenn nicht gibt es teilweise für einge auch die möglichkeit in so art betreutes wohnen zu gehen ... klar die meisten versuchen ein neues leben ohne alkohol zu beginnen, in "normaler" umgebung ...

versteh ich dich falsch oder sind deine gedanken in der richtung "ein dorf für trockene alkoholiker" damit sie nie wieder rückfällig werden?

Der schöne a.
22.07.2011 22:23
Gast
"bei der entgiftung werden tabletten zur unterstützung gegeben, die einnahme dabei ist auch freiwillig"

FALSCH. die einnahme von tabletten ist pflicht da sonst die gefahr von krampfanfällen, delir und sonstigen anfällen besteht.

"noch familie hat und wenn nicht gibt es teilweise für einge auch die möglichkeit in so art betreutes wohnen zu gehen"

FALSCH. betreutes wohnen gilt für leute ohne wohnsitz oder mit behinderungen.

Aspergo a.
22.07.2011 22:26
Gast
Genau Richtig verstanden.Es soll sich dabei um eine Art unabhängiges Dorf oder Hof handeln.Jeder der dort lebt tut etwas dafür um seinen Leiden und damit seiner Krankheit entgegen zu wirken.Die Lebensstandarts beschränken sich auf das nötigste was man benötigt.

Da die Patienten die dort leben unabhängig sind und sich selbst versorgen müssen gibt es dort auch ausreichend beschäftigung für jeden.

Man könnte es auch mit einen Kloster vergleichen.


Die Menschen die hier nun 10 oder 20Jahre lang getrunken haben immer wieder an Therapiemaßnahmen teilgenommen haben werden auf normalen Wege niemals wieder in das normale Leben zurückkehren können.Dazu kommt die Tatsache das es keinen Arbeitgeber gibt der einen Alkoholiker einstellen wird und demzufolge sind die eingliederungsverfahren ebenfalls erheblich schwer was wiederum dazu führt das eine soeben abgeschlossene teure Therapie gleich mit einer Flasche Wodka runter gespühlt wird.

Anna W.
22.07.2011 23:04
Gast
armand, falsch! ich kenne menschen, die einen wohnsitz vor u nach therapie hatten, und sich für so eine unterbringungen entscheiden konnten!

Anna W.
22.07.2011 23:10
Gast
aspergo, das ist doch etwas sehr realitätsfern ...

wenn ich nur allein daran denke wie die "gesellschaft" auf so ein "dorf" auf solche leute reagiert, die dort leben oder untergebracht sind, mag ich mir gar nicht ausmalen ... selbst wenn einer nur sagt, er ist trockener alkoholiker wird die nase gerümpft so ein "dorf" mit abstinenzlern würde den leuten, die da leben gesellschaftlich nur noch mehr schaden, sie würden ausgegrenzt werden bzw. es ist ja eigentlich schon selbst eine ausgrenzung die leute in so einem dorf leben lassen zu wollen

du verkennst die sache an sich: die leute müssen es selbst wollen, abstinenz leben, sie müssen allein lernen versuchungen wiederstehen zu können, sie müssen selbst wiederstehen wollen, sie müssen stark gemacht werden und stark werden wollen... deine heilungsmaßnahme ist kein weg zur heilung, sie geraten nur nicht in versuchung, evtl, weil sie"weggesperrt" leben...

Aspergo a.
22.07.2011 23:16
Gast
Lebt ein Alkoholiker heute nicht auch schon am Rande der Gesellschaft??

Ja das tut er.Und sogar noch in beträchtlich abscheulicher Weise das er sich so ein Dorf wünschen würde.Und wer sagt das dieses Dorf gleich an eine Stadt angrenzt?Das sollte nicht der Fall sein.


Zitat:

"die leute müssen es selbst wollen, abstinenz leben, sie müssen allein lernen versuchungen wiederstehen zu können, sie müssen selbst wiederstehen wollen, sie müssen stark gemacht werden und stark werden wollen"

Ganz genau der Meinung bin ich auch.
Und wie lernen sie es?Doch nicht etwas durch stundenlange Sitzungen die sie mehr verwirren als das sie dort ansetzen was nun wirklich förderlich wäre nämlich das selber erschaffen denn dadurch passiert genau das was du beschrieben hast.

Toby G.
22.07.2011 23:46
Gast
So ganz unrecht hat der Aspergo damit auchnicht @ Anna !
Die sollen auf soeinem Dorf ( Gemeinschaft ) ja nicht ausgegrenzt werden. Das sind sie eher in soeiner Klinik
Da sollen die total eingeschränkt sein. ( Von den Tätigkeiten z.B. )
Und die Scheiße ( Sry ! ) mit den Psychologen kann man vergessen.
Übrigens halte ich die 85% für unrealistisch. Ich glaube euch das dies irgentwo steht, nur muss man mal gucken wie die zustande kommen.

Liebevoll bösartig N.
23.07.2011 0:40
reg. Mitglied
die rückfallquote liegt sehr wahrscheinlich höher als 15% ...

und nicht jede zwei wochen entzugstherapie zeitigt erfolge - schon weil in diesen zwei wochen kein alkoholiker lernt NEIN zu sagen
ich kenne jemanden der diesen entzug achtmal durchgestanden hat und immer wieder rückfällig geworden ist

medikamente die in verbindung mit alkohol übelkeit hervorrufen sind auch nicht die endgültige wahrheit ...

das rüstzeug für ein normales leben wird oft in einer anschliessenden reha vermittelt , die aber nicht immer von der kasse getragen wird - oft gibt es die möglichkeit noch eine zeitlang in einer betreuten wohngruppe zu leben um wieder ins leben zurückzufinden - ganz normale sachen wie einkaufen, kochen , behördengänge müssen erst wieder gelernt werden ...

Anna W.
23.07.2011 13:01
Gast
da ich zeitweilig beruflich damit zu tun hatte, kann ich sagen, dass Therapieplätze bzw. einrichtungen wichtig sind, auch gespräche mit psychologen sind wichtig.
ich glaube manche haben eine falsche vorstellung wenn sie von "therapie" oder "Klinik" lesen. denkt ihr die leute sitzen da in ihren zimmer und die menschen gehen einmal am tag für ne stunde zum psychologen? das wäre dann die falsche vorstellung

Folgenden Ablauf kann es geben, bei den Menschen die wirklich loskommen wollen vom alkohol:

- Entgiften in einer Klinik
- Dann einen platz in einer Klinik für zB 3 - 6 Monate
- Rückführung ins "normale" Leben bzw. wieder zurück in die Familie
- weiterhin unterstützung, wenn es gewünscht wird, zB bei ansässigen Suchtberatungsstellen mit regelmäßig stattfindenen Treffen mit Betroffenen

Und: eine entgiftung von zwei wochen ist nicht da, damit der patient nein zu sagen, sondern damit der Körper entgiftet, sozusagen "sauber" wird, da hat natürlich nichts damit zu tun, dass sie nach zwei wochen nein sagen können, das können sie sicher nicht, wenn sie wirklich erkrankt sind! es gibt 100te , die so eine entgiftung machen, dann nach hause kommen und drei tage später wieder trinken, dass hat dann aber nichts damit zu tun, dass sie wirklich aufhören möchten, normalerweise, werden die leute nicht sich selbst überlassen wenn sie in der entgiftung waren, wenn sie zB hilfe bei einer suchtberatungsstelle suchen - und dort bekommt man hilfe! auch die angehörigen!

Aspergo a.
23.07.2011 13:50
Gast
Das klingt natürlich alles sehr schön aber wenn ein Junkie trotzdem wieder seiner Sucht verfällt dann haben solche Maßnahmen überhaupt keinen Wert und sind somit weggeschmissenes Geld.

Ich bleibe dabei das ausreichend Abschottung und Beschäftigung einen viel besseren Effekt haben als der ständige Apell was zum einen Ohr hinein geht und gleich auf der anderen Seite wieder hinaus.

Wenn man ihnen wirklich helfen möchte dann würde man es genauso machen wie ich beschrieben habe.

Anna W.
23.07.2011 14:01
Gast
Helfen wollen bringt gar nichts, wenn die leute sich nicht helfen lassen wollen! keiner geht in eine therapie die ein halbes jahr geht, und zieht das durch, bei dem es "zum einen ohr hinein geht und gleich auf der anderen Seite wieder hinaus"

Ein Rückfall ist bei jedem Mensch möglich, bei jedem (!). Alkoholiker bleiben ihr leben lang alkoholiker, sie sind halt trockene alkoholiker wenn sie nicht mehr trinken, aber es besteht ihr leben lang die Gefahr eines Rückfalls! Ein "Abschottung" bringt überhaupt nichts außer ein Problem weg von der Gesellschaft zu schieben! keiner der nicht wirklich aufhören will zu trinken würde in deinem fiktiven Dorf bleiben und keiner der nicht wirklich die kraft, willen und den halt besitzt langfristig aufzuhören, wird die genannten maßnahmen ergreifen die ich beschrieben habe oder gar in "dein dorf" gehen...

es gibt auch alkohliker die es geschafft haben 20 jahre nicht zu trinken, die dann leider zB durch einen tiefschlag (Tod in der Familie) wieder zur Flasche greift, manche können es als einmalig von sich weisen, andere geraten wieder in den Teufelskreis ohne ausbrechen zu können ...

Dein dorf ist langfristig gesehen auch keine lösung... nicht alle akoholiker sind "assis", viele haben familie, kinder sogar nen job (man mags nicht glauben ) ... es gibt so viele die im grunde ein normales leben leben, normal in dem sinne, dass nur die familie zB mitbekommt was phase ist.... der absturz kommt bei den leuten meist erst, wenn sie die familie verlieren, entweder sie begreifen dann was los ist oder man wird ihnen nicht helfen können - da bringt ein unendlicher wille zur hilfe gar nichts und auch keine abschottung

Aspergo a.
23.07.2011 14:13
Gast
Abschottung und Beschäftigung haben schon viel geholfen

Wenn sich ein Alkoholiker dazu entscheidet Hilfe anzunehmen und sich auch einer Therapie unterziehen möchte dann zeugt das schon von einen Willen zur unabhängigkeit.Warum sollte man diesen Alkoholiker dann also nicht sofort auf so ein Dorf schicken natürlich bekommt er ersteinmal eine Einweisung wie es dort abläuft wo er dann am praktischen Beispiel ganz direkt vermittelt bekommt wie etwas abläuft und was man tun kann um trocken zu bleiben???


Diese Sinnlosen gespräche führen ganz einfach nicht zum erfolg wie man sehr gut sehen kannAm besten lernt man in der Praxis und ich denke das ein Alkoholiker auch schon etwas überfordert ist wenn er stundenlange sitzungen abhalten muss anstatt in einen Dorf sich um die Ernte und die Tiere zu kümmern dazu noch instandhaltung von Gerät,Haus und Maschiene.Dazu kommt die heilende Atmosphäre der ihn umgebenen Natur mit allen drum und dran.

Genau sowas ist unter Heilung zu verstehen.Die Familie muss da eben durch wenn sie den angehörigen weiter helfen wollen.

Aspergo a.
23.07.2011 14:14
Gast
Abschottung und Beschäftigung haben schon viel geholfen

Wenn sich ein Alkoholiker dazu entscheidet Hilfe anzunehmen und sich auch einer Therapie unterziehen möchte dann zeugt das schon von einen Willen zur unabhängigkeit.Warum sollte man diesen Alkoholiker dann also nicht sofort auf so ein Dorf schicken natürlich bekommt er ersteinmal eine Einweisung wie es dort abläuft wo er dann am praktischen Beispiel ganz direkt vermittelt bekommt wie etwas abläuft und was man tun kann um trocken zu bleiben???


Diese Sinnlosen gespräche führen ganz einfach nicht zum erfolg wie man sehr gut sehen kann

Am besten lernt man in der Praxis und ich denke das ein Alkoholiker auch schon etwas überfordert ist wenn er stundenlange sitzungen abhalten muss anstatt in einen Dorf sich um die Ernte und die Tiere zu kümmern dazu noch instandhaltung von Gerät,Haus und Maschiene.Dazu kommt die heilende Atmosphäre der ihn umgebenen Natur mit allen drum und dran.

Genau sowas ist unter Heilung zu verstehen.Die Familie muss da eben durch wenn sie den angehörigen weiter helfen wollen.

Liebevoll bösartig N.
23.07.2011 15:08
reg. Mitglied
es gibt immer mehrere wege für jemanden der weg vom alkohol will - und nicht für jeden taugt die geschichte mit klinik und reha , manch einer fühlt sich vermutlich in diesem fiktiven dorf besser aufgehoben .
der eine entgiftet in der klinik und ein anderer steht den entzug zu hause allein durch weil ihm der psychokram und die anderen leute in derselben situation auf die nerven gehen - es gibt eben keine patentlösung

und nicht jede familie hat die kraft einen entzug zu begleiten - ko-abhängigkeit ist schwer zu verkraften und müsste eigentlich auch therapiert werden
manch eine frau rettet lieber ihre eigene zukunft und die ihrer kinder - als einen alkoholiker der (noch) keine hilfe will . . .

Toby G.
23.07.2011 16:42
Gast
denkt ihr die leute sitzen da in ihren zimmer und die menschen gehen einmal am tag für ne stunde zum psychologen? das wäre dann die falsche vorstellung

Ich habe nicht davon gelesen, ich habe mir das von einem Betroffenen erzählen lassen.
Und genau so wie du denkst, wie wir dadrüber denken, hat er mir das erzählt.
Kaum raus und es ging wieder los und bei meinem Onkel war auch alles umsonst.

Komisch das die meisten nur die 15% kennen

Aspergo a.
23.07.2011 18:12
Gast
Also körperliche Arbeit z.b. in der Landwirtschaft kann auch zu einer ausgibigen Entgiftung führen denn es gibt nichts besseres als die Giftstoffe auszuschwitzen.Die geschichte mit dem Dorf bietet also gleich mehrere effektive Lösungen.

Aspergo a.
23.07.2011 18:15
Gast
Also körperliche Arbeit z.b. in der Landwirtschaft kann auch zu einer ausgibigen Entgiftung führen denn es gibt nichts besseres als die Giftstoffe auszuschwitzen.Die geschichte mit dem Dorf bietet also gleich mehrere effektive Lösungen.



@Spion Team
es tut mir wirklich Leid das ich öfter etwas 2 mal schreiben muss aber manchmal hakt die Seite irgendwie

Liebevoll bösartig N.
24.07.2011 16:02
reg. Mitglied
Komisch das die meisten nur die 15% kennen

ich kenne definitiv mehrere - etliche "ich habe alles im griff und kann jederzeit aufhören"-alkoholiker , ein paar "warum soll ich denn aufhören, es gibt doch keinen grund das trinken zu lassen" alkoholiker, einen der einfach nicht aufhören kann wenn er einmal angefangen hat ,den, der da achtmal durch die entgiftung gegangen ist und sogar einen der es geschafft hat - ganz allein - seit elf jahren clean - vor dem zieh ich den hut !
und dann gibt es da noch jemanden der seit zwanzig jahren trocken ist - nicht weil er ein alkoholproblem hat - sondern weil er an seiner fahrerlaubnis hängt und sich vorher "ausgetobt " hat .
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