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"Darf der Mensch ein künstlich befruchtetes Ei vor seiner Einpflanzung in den Mutterleib auf mögliche Gendefekte untersuchen und gegebenenfalls auf Wunsch der potenziellen Eltern vernichten? Bis Juli 2010 lautete die Antwort der deutschen Rechtsprechung: nein. Auch Eltern, die selbst an einer vererbbaren Krankheit oder Behinderung leiden oder zumindest die Veranlagung dafür haben und vorher wissen wollen, ob ihr Ungeborenes auch davon bedroht sein könnte, durften keine PID durchführen lassen.

Dann aber kippte der Bundesgerichtshof das absolute Verbot und erlaubte damit faktisch die PID. Nun wollen die Bundestagsparteien im ersten Halbjahr 2011 ein neues Gesetz beschließen. Ein ehrgeiziger Fahrplan, wie der Blick auf die Positionen zeigt."

-->http://www.tagesschau.de/inland/pid110.html

Was haltet ihr von PID?
In meinen Augen wird es sich bei einer Zulassung von gewissen Tests zukunftsorientiert zu einer genetischen menschlichen Auslese kommen und sowas beeinträchtigt unsere Vielfalt was letzten endes alle gleich macht.
Ich könnte es absolut nicht verstehen wenn sich eine Partei dafür ausspricht.

ich habe jetzt mal ein bissl gesurft. was ich noch nicht verstehe... soll dieses verfahren erbkrankheiten aufzeigen und die eltern entscheiden dann ob eingepflanzt wird oder nicht??

So wie ich es gelesen habe sollten entweder die Eltern darüber entscheiden oder bei bestimmten Defekten die Ärzte darüber entscheiden.

ist es nicht so das man die selben untersuchungen bei schwangeren schon macht? warum soll das nicht schon außerhalb der gebärmutter gemacht werden. erspart der frau doch ne menge....... und auch dem ungeborenen.

extremes thema, nicht einfach. ich sags mal so: wenn ich die möglichkeit hätte meinem kind ein leidvolles und krankes leben zu ersparen dann wäre ich für eine frühe diagnostik.wenn ein arzt feststellen kann das, aufgrund genetik etc. kein normales leben möglich wäre, dann bin ich dafür. sich kinder zu bestellen, DASS lehne ich ab. von wegen blaue augen, blonde haare usw.

Ich weiss nicht ob man sowas schon bei schwangeren macht.Ich glaube nur das man es teilweise aber nicht zu 100% vorraus sagen kann ob ein Defekt vorliegt oder nicht.

Das was aber ungeklärt bleibt ist die Frage was ist unter genetischen Defekt zu verstehen?

alder, sind wir ärzte oder was??

Nein aber man kann ja mal überlegen

Was nun wenn gesagt wird schwarze Haare braune Augen, größe 1,54m oder so das sind alles Defekte und deswegen wird es keinen Nachwuchs in diese Richtung geben.

Ich bin mir sicher hätten die Nazis so ein Verfahren damals schon gehabt sie hätten es eingesetzt....

die mediziner sind in der lage frühzeitig zu erkennen ob eine schwerwiegende erbkrankheit vorliegt.es gibt doch etliche davon.wenn klar ist das dein kind komplett behindert ist und nichts mitbekommt vom leben dann KÖNNTE man ja auch vorzeitig einschreiten.ich würde es bergüßen wenn man diesbezüglich eine form von früherkennung zulasen würde.

So wie du es meinst Armand ist es ja auch in ordnung dennoch sollte die Entscheidung immer bei den Eltern liegen ganz egal was der Arzt sagt.

Und wenn es zu einer Zulassung dieser Art käme dann würde es auch nicht mehr lange dauern bis man an dem Punkt angelangt ist mal wirklich ordentlich am Leben rumzufuschen und die Sau rauszulassen.

da hast du recht, ein arzt darf nur ratgeber sein.die letzte entscheidung muss immer bei den eltern liegen.

Ich möchte an dieser Stelle eine kleine Geschichte erzählen.

Ein Freund von mir wurde im Mutterleib als 'schwer behindert' diagnostiziert. Er kam als Frühchen zur Welt, mit ziemlichem Sauerstoffmangel, sah wohl ziemlich blau aus. Die Ärzte sagten seiner Mutter, sie solle sich nicht allzu viele Hoffnungen machen, ihr Sohn wird die ersten Jahre zu 95% nicht überstehen.

Der gute Mann ist inzwischen 28, ist als Musiker auf einer gut gefragten Deutschland-Tournee unterwegs und rockt städteweise die Bühnen des Landes.

Evtl. genügt das als Denkanstoß

es geht im kern um genetische diagnostik.

@ma Perseus

Das Erkennen der Defekte ist eine äusserst problematische Angelegenheit.
Es gibt ja auch "Defekte"/erbliche Krankheiten die einen immun vor Krebs oder bestimmte Säuchen usw machen.

Jeder Eingriff wäre somit ein Sozialdarwinistischer Akt.
Wann ist ein Eingriff in Selektion/Sexualität/Chancen sozialdarwinistisch und wann nicht ?
Wir haben ja jetzt schon sozialdarwinistische Strukturen, aber das ist ein anderes Thema.

sozialdarwinismus? rassenhygiene? wie geschmacklos von dir, so etwas zu posten in dem zusammenhang.

@"sexy" armand

Du dichtest dir gerne aus langer Weile was dazu und zusammen oder ?!
Sozialdarwinusmis ist hier ein wichtiger hinweis auf das was daraus werden kann ! und von Rassenhygiene war garnicht die Rede.

In meinen Augen wird es sich bei einer Zulassung von gewissen Tests zukunftsorientiert zu einer genetischen menschlichen Auslese kommen und sowas beeinträchtigt unsere Vielfalt was letzten endes alle gleich macht.

dann vergleiche mal deine und meine gene und überlege, ob der genpoolnicht jetzt schon erschöpft ist...

@Stephan Glück für Deinen Freund und auch für seine Eltern. Ehrlich.

Es ist aber auch davon auszugehen, daß die Wissenschaft in diesen 28 bzw. 29 Jahren gravierende Fortschritte gemacht hat.

Und das Risiko "Hoffnung" einzugehen, daß es dann eben doch nicht so eintritt, daß halte ich eher für Glücksspiel.

In NB gab es mal einen Rollstuhlhändler (Name ist mir gerade entfallen), dem wurde nach dem zweiten Kind gesagt, daß er zu nahezu 100%iger Wahrscheinlichkeit nur behinderte Kinder zeugen kann.
Trotzdem hat er noch 2 nachgelegt, die alle im Rollstuhl sitzen.

Mag ja gut für das eigene Geschäft gewesen sein, aber ist das Verantwortung ? Gerade bei Kind No. 4 ???

@Skip
"Böses" aber gutes Beispiel. Ich frage mich da nur, wo man da die Grenzen ziehen will. Ohne Fortschritt wär man ja schon als Brillenträger ziemlich stark behindert.
Und Brillenträger sind heute schon die Meisten, weil es in diesem Fortschrittskissen nichtmehr nötig ist gute Augen zu haben.
Ist also kein bedeutendes Selektionskriterium mehr.
Durch den Fortschritt kann man heute auch "sehr gut" in einem Rollstuhl (über)leben.
Und wenn ich psychisch und körperlich top gesund bin, ohne jegliche Mängel, brauche ich ja widerum keinen Fortschritt.

Und wenn es irgentwann durch Gendiagnostik und weiteres nur noch top gesunde Menschen gibt, wie weit bilden sich dann die sozialen Fähigkeiten zurück?

Trotz der Moralpredigt würde ich, wenn ich ein Betroffener wäre, wohl sogar auf die Genmanipulation zurückgreifen.

zitat toby
wenn ich ein Betroffener wäre, (würde ich) wohl sogar auf die Genmanipulation zurückgreifen.
dem ist nicht hinzuzufügen

oder will hier irgendwer behaupten er hätte lieber ein geistig+/körperlich behindertes kind als eines ohne beeinträchtigung?